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Das Bio-Siegel Bioland3 Min. Lesezeit

Fruits that are born naturally with sunlight

Knapp 8000 Landwirtschaftsbetriebe und über 1000 Hersteller und Händler arbeiten nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes. Gegründet wurde der Verband, der sich für eine organisch-biologische Landwirtschaft einsetzt, im Jahr 1971

Welche Unterschiede gibt es zwischen dem Bioland-Siegel und den anderen Bio-Siegeln?

Wie bei allen weiteren Bio-Siegeln basieren auch die Maßnahmen von Bioland auf den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau.
Im Unterschied zu dem EU-Bio-Siegel gehen die Vorgaben bei Bioland, wie auch bei Demeter und Naturland, über diese gesetzlichen Bestimmungen hinaus. Beispielsweise fordert Bioland über die EU-Rechtsvorschriften hinaus die Umstellung des gesamten Betriebs auf bio.
Ein großer Unterschied zwischen Bioland und den anderen Öko-Verbänden ist der Punkt der Regionalität: Bioland-Siegel erhalten nur Produkte jener Betriebe, die in Deutschland oder Südtirol angesiedelt sind.

Wann ist ein Produkt ein Bioland-Produkt?
Bei einem Bioland-Produkt müssen 100% der Zutaten ökologischer Herkunft sein, 95% davon müssen in einem Bioland-Betrieb produziert wurden sein.

Wofür steht Bioland?

Bioland hat eine Reihe an Richtlinien für eine ökologische Landwirtschaft aufgestellt. Um ein Bioland-Siegel zu erhalten, muss sich u.a. an diese Richtlinien gehalten werden:

Tierhaltung

  • Behandlung von Krankheiten: Naturheilverfahren und Homöopathie werden bevorzugt eingesetzt, Antibiotika und Antiparasitika sind nur im Notfall erlaubt
  • Futter: zu 100% ökologisch hergestellt, mindestens zu 50% aus eigener Produktion oder der Produktion regionaler Partnerbetriebe
  • Schlachtung: Transportdauer max. 4 Stunden, Transportstrecke max. 200km, Kugelschuss unter bestimmten Bedingungen erlaubt
  • Enthornung: nicht erwünscht, Ausnahme: Bestehen einer Verletzungsgefahr für andere Tiere oder Menschen, Durchführung vor der 6. Lebenswoche unter Beruhigungs-, Betäubungs- und Schmerzmitteln
  • Freigang: Möglichkeit zum täglichen Ausgang während der Weidezeit, abseits der Weidezeit mindestens zweimal die Woche Ausgang, permanente Möglichkeit zum Auslauf für Hennen
  • Maximaler Tierbestand: Anpassung an die Obergrenze des Ausstoßes von Stickstoff: max. 112 kg Stickstoff pro Hektar an landwirtschaftlich genutzter Fläche (erlaubt z.B. 140 Hennen, 280 Hähnchen, 10 Mastschweine pro Hektar und pro Jahr)

Anbau

  • Verbot von Gentechnik: Gentechnik widerspricht den Anforderungen an einen ökologischen Landbau und ist in der Öko-Basisverordnung ausdrücklich verboten
  • Dünger: Gesamt-Düngemenge pro Hektar beschränkt, Gebrauch von ökologischem Dünger und Verbot von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, gemäß dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft Nutzung des betriebseigenen Düngers

Herstellung und Verarbeitung

  • Zusatzstoffe: 23 Stoffe zugelassen
  • Verpackungen: Aluminium nur nach Genehmigung erlaubt, Nanobeschichtungen nicht erlaubt
  • Verbot von: Nanotechnologie und ionisierenden Verfahren

Was ist eine organisch-biologische Landwirtschaft?
Bioland setzt sich für eine organisch-biologische Landwirtschaft ein. Diese Art von Landwirtschaft setzt einen besonderen Fokus auf die Fruchtbarkeit des Bodens. Zur Förderung dessen sind die Nutzung organischer Düngemittel, Abwechslung beim Anbau sowie der Anbau bestimmter Pflanzen, die durch Bindung des Stickstoffes aus der Luft die Qualität des Bodens verbessern, hilfreich.

Was sind die sieben Prinzipien von Bioland?
Um eine organisch-biologische Landwirtschaft erfolgreich umzusetzen, hat Bioland sieben Prinzipien entwickelt:

  • Eine artgerechte Tierhaltung
  • Erzeugung wertvoller Lebensmittel
  • Förderung der biologischen Vielfalt
  • Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen
  • Wirtschaften im Kreislauf
  • Förderung der Bodenfruchtbarkeit
  • Sicherung einer lebenswerten Zukunft für Menschen

Kontrolle der Bioland-Betriebe
Eine unabhängige Kontrollstelle überprüft den Betrieb auf Einhaltung der Bioland-Richtlinien, wichtige Schritte sind hierbei eine Betriebsbeschreibung und die Erstinspektion, bei der die Produkte, die Realisierung der Richtlinien und die Buchführung überprüft werden. Erfüllt der Betrieb alle Richtlinien, so kann dieser durch die Kontrollstelle biolandzertifiziert werden. Regelmäßige Kontrollen finden mindestens einmal jährlich statt, zusätzlich können Stichprobenkontrollen auftreten.

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