Gesunde Erde ist die Grundlage für erfolgreiches Gärtnern. Eine besonders nachhaltige Methode, um den Boden zu verbessern, ist die Gründüngung. Dabei werden gezielt Pflanzen angebaut, die den Boden lockern, mit Nährstoffen anreichern oder vor Erosion schützen – ganz ohne Chemie. Für Hobbygärtner und Selbstversorger ist die Gründüngung ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug, um den Gartenboden langfristig fruchtbar und lebendig zu halten. In diesem Beitrag erfährst du, wie Gründüngung funktioniert, wann du sie am besten einsetzt und welche Pflanzen sich besonders eignen.
Was ist Gründüngung?
Gründüngung ist eine bewährte Methode im naturnahen Gartenbau, bei der bestimmte Pflanzenarten gezielt angebaut werden, um die Bodenqualität zu verbessern. Dabei geht es nicht um die Ernte, sondern um die positiven Effekte, die diese Pflanzen auf den Boden haben: Sie liefern Nährstoffe, lockern die Erde, schützen sie vor Erosion und verbessern die Bodenstruktur. Viele Gründüngungspflanzen ziehen zudem nützliche Insekten an oder hemmen das Wachstum unerwünschter Wildkräuter. Sobald sie ihre Aufgabe erfüllt haben, werden sie abgemäht und in den Boden eingearbeitet oder als Mulch liegen gelassen. Auf diese Weise tragen sie zur Humusbildung und zum aktiven Bodenleben bei.
Gründüngung bedeutet, dass Pflanzen gezielt zur Bodenverbesserung gesät werden, ohne dass eine Ernte im Vordergrund steht. Die Pflanzen werden später gemulcht oder in den Boden eingearbeitet. Ziel ist es, Humus aufzubauen, die Bodenstruktur zu verbessern und das Bodenleben zu fördern.
Vorteile auf einen Blick
- Nährstoffanreicherung: Besonders durch Leguminosen wie Klee und Lupinen
- Bodenschutz: Gegen Erosion, Austrocknung und Verschlämmung
- Unkrautunterdrückung: Durch starke Bodenbedeckung
- Bodenlockerung: Durch tiefwurzelnde Pflanzen
Wann und wie wird Gründüngung eingesetzt?
Gründüngung kann je nach Pflanze im Frühjahr, Sommer oder Herbst ausgebracht werden – immer dann, wenn ein Beet brachliegt oder zwischen zwei Kulturen Platz ist.
So funktioniert’s
- Fläche vorbereiten: Unkraut entfernen, Boden leicht lockern
- Saat breitwürfig ausbringen und leicht einarbeiten
- Feucht halten bis zur Keimung
- Nach 6–12 Wochen: Pflanzen abmähen und auf der Fläche belassen oder leicht einarbeiten
Welche Pflanzen eignen sich für Gründüngung?
Je nach Jahreszeit und Bodenbedarf gibt es unterschiedliche Gründüngungspflanzen mit speziellen Eigenschaften:
Stickstoffsammler
- Lupinen, Inkarnatklee, Rotklee: Binden Luftstickstoff, ideal vor Starkzehrern wie Kohl oder Tomaten
Bodenlockerer
- Ölrettich, Ramtillkraut, Lupinen: Tiefe Wurzeln lockern schwere Böden
Schnelle Bedecker
- Phacelia (Bienenfreund), Senf, Buchweizen: Unterdrücken Unkraut, schützen vor Erosion
Wintergründüngung (H3)
• Winterroggen, Winterwicke: Bleiben über den Winter stehen, schützen Boden und reichern ihn an
Tipps zur Kombination und Fruchtfolge
Gründüngung lässt sich hervorragend mit einer klugen Fruchtfolge kombinieren. So kannst du deine Beete optimal vorbereiten und ganzjährig nutzen.
Praktische Hinweise
- Nach Gründüngung mit Leguminosen keine weiteren Hülsenfrüchte setzen
- Nicht blühende Gründüngung rechtzeitig unterarbeiten
- Phacelia passt in fast jeden Beetplan – wächst schnell, unkompliziert, bienenfreundlich
Fazit: Gründüngung ist Pflege für deinen Boden
Mit wenig Aufwand lässt sich durch Gründüngung viel erreichen. Sie spart Dünger, schützt den Boden, fördert das Bodenleben und macht den Garten widerstandsfähiger. Ein echtes Multitalent für alle, die nachhaltig gärtnern wollen.


