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Das Bio-Siegel Naturland3 Min. Lesezeit

Redefining farming.

Naturland wurde 1982 gegründet und setzt sich seither für eine ökologische Landwirtschaft und einen ganzheitlichen Ansatz ein. Betriebe in 58 Ländern der Welt arbeiten nach den Richtlinien des Öko-Verbandes, dessen besonderes Augenmerk auf der sozialen Verantwortung liegt.

Welche Unterschiede gibt es zwischen dem Naturland-Siegel und den anderen Bio-Siegeln?

Alle Bio-Siegel weisen darauf hin, dass in der Produktion die EU-Rechtsvorschriften für einen ökologischen Landbau eingehalten wurden. Im Unterschied zu dem EU-Bio-Siegel erfüllen Naturland-Produkte weitere Kriterien über die gesetzlichen Vorschriften hinaus:

  • Eine ökologische Nutzung des Waldes
  • Zusätzliche soziale Anforderungen

Im Vergleich zu den anderen Siegeln der Öko-Verbände wie Demeter und Bioland, konzentriert sich Naturland stark auf soziale Anforderungen wie die Einhaltung der Menschrechte und das Verhindern von Kinderarbeit.

Wann ist ein Produkt ein Naturland-Produkt?

Ein Produkt darf als Naturland-Produkt vermarktet werden, wenn 100% der Zutaten nach den Richtlinien von Naturland produziert wurden. Eine Ausnahme kann gemacht werden, wenn bestimmte Zutaten weder naturlandzertifiziert noch auf anderem Weg ökologisch hergestellt verfügbar sind: in dem Fall können konventionelle Zutaten verwendet werden.

Wofür steht Naturland?

Naturland hat eine Reihe an Richtlinien für eine ökologische Landwirtschaft aufgestellt. Um ein Naturland-Siegel zu erhalten, muss sich u.a. an diese Richtlinien gehalten werden:

Tierhaltung

  • Behandlung von Krankheiten: Naturheilverfahren werden bevorzugt, Antibiotika nur im Notfall und mit Höchstgrenze von Behandlungen pro Tier limitiert
  • Futter: zu 100% ökologisch hergestellt, mindestens zu 50% aus eigener Produktion oder der Produktion regionaler Partnerbetriebe
  • Schlachtung: maximale Transportzeit 4 Stunden, maximale Transportstrecke 200 km
  • Enthornung: nicht erwünscht, Ausnahme: Bestehen einer Verletzungsgefahr für andere Tiere oder Menschen, Durchführung vor der 6. Lebenswoche unter Betäubungs- und Schmerzmitteln
  • Freigang: Weidegang muss möglich sein, permanente Möglichkeit zum Auslauf für Hennen, überdachter und ganzjährig benutzbarer Außenbereich für Hennen verpflichtend
  • Maximaler Tierbestand: Anpassung an die Obergrenze des Ausstoßes von Stickstoff: max. 110 kg Stickstoff pro Hektar an landwirtschaftlich genutzter Fläche (erlaubt z.B. 140 Hennen, 280 Hähnchen, 10 Mastschweine pro Hektar und pro Jahr)

Anbau

  • Verbot von Gentechnik: Gentechnik widerspricht den Anforderungen an einen ökologischen Landbau und ist in der Öko-Basisverordnung ausdrücklich verboten
  • Dünger: Gesamt-Düngemenge pro Hektar begrenzt, Gebrauch von ökologischem Dünger und Verbot von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Düngemittel aus konventionellen Betrieben i.d.R. nicht erlaubt (Ausnahme: Festmist und unter strengen Auflagen Gärrest)

Herstellung und Verarbeitung

  • Zusatzstoffe: 22 Stoffe zugelassen
  • Verpackungen: Verbot von Verpackungen aus Metall, Aluminium oder solchen, die Chlor enthalten
  • Zusätzlich Verboten: Nanotechnologie und ionisierende Verfahren

Was ist „Naturland Fair“?

„Naturland Fair“ ist eine zusätzliche Zertifizierung, die die Betriebe freiwillig erwerben können. Um sich mit dem Zertifikat auszeichnen zu dürfen, müssen folgende Anforderungen erfüllt sein:

  • Soziale Richtlinien (z.B. faire Bezahlung)
  • Verlässliche Handelsbeziehungen
  • Faire Erzeugerpreise
  • Regionaler Rohstoffbezug
  • Gemeinschaftliche Qualitätssicherung
  • Gesellschaftliches Engagement
  • Unternehmensstrategie und Transparenz

Kontrolle der Naturland-Betriebe

Staatlich anerkannte Kontrollstellen überprüfen die Betriebe und geben ihre Kontrollberichte an Naturland weiter. Eine Anerkennungskommission entscheidet daraufhin, ob ein Betrieb zertifiziert wird und seine Produkte somit mit dem Naturland-Siegel kennzeichnen darf.
Mindestens einmal jährlich werden die Betriebe auf Einhaltung der Naturland-Vorgaben überprüft. Zuständig hierfür sind unabhängige Kontrollstellen, die von Naturland im Vorfeld beauftragt wurden und die vorher angemeldeten oder spontanen Kontrollen durchführen.
Naturland-Betriebe müssen durch ein Hofschild nach außen kommunizieren, dass ökologisch gearbeitet wird. Sogenannte Sozialkontrollen durch beispielsweise Kunden können somit ebenfalls auftreten.

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