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Das Bio-Siegel Demeter3 Min. Lesezeit

Fresh organic farm

Der älteste und strengste Verband: Demeter wurde 1924 gegründet und stellt diverse Verbote und Richtlinien für eine ökologische Landwirtschaft auf. Damit Produkte ein Demeter-Siegel tragen dürfen, müssen sie einiges an Vorgaben erfüllen. Biodynamisches Landwirtschaften – eine Kreislaufwirtschaft in der Landwirte nur so viele Tiere halten, wie sie mit ihrem Land selber ernähren können – kennzeichnet seit Jahrzehnten die Arbeit Demeter-zertifizierter Betriebe.

Welche Unterschiede gibt es zwischen dem Demeter-Siegel und den anderen Bio-Siegeln?

Alle Bio-Siegel kennzeichnen, dass die Produkte nach den EU-Rechtvorschriften für einen ökologischen Landbau hergestellt wurden. Demeter stellt über die gesetzlichen Vorgaben hinaus weitere Anforderungen, beispielsweise:

  • eine Umstellung des gesamten Betriebs auf „bio“
  • verpflichtende jährliche Gespräche über die Entwicklung des Betriebs

Im Vergleich zu den anderen Öko-Verbänden wie Naturland und Bioland, reguliert Demeter strenger: das Entfernen von Körperteilen wie Hörnern oder Schnäbeln ist nicht nur „nicht erwünscht“ sondern verboten, Zusatzstoffe sind auf eine sehr geringe Anzahl beschränkt.

Wann ist ein Produkt ein Demeter-Produkt?

Produkte dürfen als Demeter-Produkte vermarktet werden, wenn ihre Zutaten zu 95% ökologisch und zu 90% nach den Richtlinien von Demeter hergestellt wurden. Produkte von anderen Öko-Verbänden müssen bei der Herstellung und Verarbeitung den EU-Bio-Produkten vorgezogen werden.

Wofür steht Demeter?

Demeter hat eine Reihe an Richtlinien für eine ökologische Landwirtschaft aufgestellt. Um ein Demeter-Siegel zu erhalten, muss sich u.a. an diese Richtlinien gehalten werden:

Tierhaltung

  • Behandlung von Krankheiten: Naturheilverfahren und Homöopathie werden bevorzugt, Antibiotika nur im Notfall und mit Höchstgrenze von Behandlungen pro Tier limitiert
  • Futter: zu 100% ökologisch hergestellt, mindestens zu 50% aus eigener Produktion oder der Produktion regionaler Partnerbetriebe
  • Schlachtung: maximale Transportstrecke 200 km
  • Enthornung: verboten, ebenso wie das Entfernen anderer Körperteile (z.B. Schnäbel)
  • Freigang: Weidegang und Auslauf muss für alle Nutztiere möglich sein und ist während der Vegetationszeit verbindlich, ein Außenbereich für Legehennen ist einzurichten bei Ställen mit mehr als 100 Tieren
  • Maximaler Tierbestand: Anpassung an die Obergrenze des Ausstoßes von Stickstoff: max. 112 kg Stickstoff pro Hektar an landwirtschaftlich genutzter Fläche (das entspricht z. B. 140 Hennen, 280 Masthühnern, 10 Schweinen und 2 Milchkühen pro Hektar und Jahr)

Anbau

  • Verbot von Gentechnik: Gentechnik widerspricht den Anforderungen an einen ökologischen Landbau und ist in der Öko-Basisverordnung ausdrücklich verboten
  • Dünger: Gesamt-Düngemenge pro Hektar begrenzt, Gebrauch von ökologischem Dünger und Verbot von chemisch-synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, Düngemittel aus konventionellen Betrieben nicht erlaubt
    Besonderheit: Nutzung von biodynamischen Präparaten ist verpflichtend vorgeschrieben

Herstellung und Verarbeitung

  • Zusatzstoffe: 13 Stoffe zugelassen, Verbot von: natürlichen Aromen und Jodierung
  • Verpackungen: Verbot von Verpackungen die Chlor enthalten, Vermeidung von Aluminium
  • Zusätzlich verboten: Nanotechnologie, ionisierende Bestrahlung, Homogenisieren und Ultra-Hocherhitzung von Milch

Was sind biodynamische Präparate?

Biodynamische Präparate sind aktivierende Mischungen aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen Elementen. Demeter schreibt ihre Verwendung bei der Düngung vor, um die Fruchtbarkeit des Bodens sowie Pflanzenwachstum und -qualität zu verbessern und positiv zu der Gesundheit der Tiere beizutragen.

Kontrolle der Demeter-Betriebe

Die Kontrolle findet einmal jährlich statt und wird von staatlich anerkannten und unabhängigen Kontrollstellen durchgeführt. Überprüft wird dabei auf die Einhaltung der EU- und der Demeter-Richtlinien. Zusätzlich finden, ebenfalls einmal im Jahr, Gespräche über die Betriebsentwicklung statt. Diese sind verbindlich für Händler, Verarbeiter und Hersteller. Darüber hinaus können unangekündigte Stichprobenkontrollen auftreten.

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