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Vegetarisch leben: Fleisch aus Soja?4 Min. Lesezeit

Variety of plant based meat, food to reduce carbon footprint

Ein Umstieg auf eine vegetarische Lebensweise bedeutet Fleisch und Fisch aus seinem Essensplan zu streichen. 9% der Deutschen leben bereits vegetarisch. Dieser Wechsel auf eine fleischlose Ernährung wirkt sich nicht nur positiv auf die eigene Gesundheit aus – die Umwelt und die Tiere profitieren ebenfalls.

Was bedeutet „vegetarisch“?

Sich vegetarisch zu ernähren, bedeutet komplett auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Den Geschmack müssen Vegetarier jedoch nicht missen. Wer weiterhin in den Genuss kommen möchte, dem steht eine vielfältige Auswahl bereit: Nuggets, Schnitzel und Bratwurst werden z.B. auf Sojabasis als vegetarische Alternativen angeboten.
Andere tierische Produkte, wie Milchprodukte und Eier, sowie alle pflanzlichen Produkte können nach Belieben konsumiert werden.

Was sind die Gründe für eine vegetarische Ernährung?

Eine vegetarische Ernährung bringt Vorteile mit sich: die eigene Gesundheit und die Umwelt profitieren davon und das Tierleid wird verringert.

Vorteile für die Umwelt:

  • Klimaschutz: Die Landwirtschaft belastet das Klima: die deutsche Nutztierhaltung ist verantwortlich für rund 8% der Treibhausgas-Emissionen pro Jahr, weltweit überschreitet sie den CO2-Ausstoß des Verkehrssektors. Würde der Fleischkonsum weltweit verringert oder gar ganz eingestellt werden, würde das eine deutliche Reduktion vom Ausstoß klimaschädlicher Emissionen und eine Entlastung für die Umwelt und das Klima bedeuten.
  • Nachhaltigkeit: Die Weidefläche, die durch die Streichung der Nutztierhaltung frei würde, wäre förderlich für die Artenvielfalt, Frischwasser würde ebenso eingespart werden, da es nicht mehr für die Tierhaltung verwendet werden würde. Eine vegetarische Ernährung ist somit also auch nachhaltiger als eine omnivore.

Vorteile für die eigene Gesundheit:

Im Vergleich zu Mischköstlern haben Vegetarier durch die geringere Aufnahme von gesättigten Fettsäuren und cholesterinhaltigen Lebensmitteln ein verringertes Risiko für:

  • Typ-2-Diabetes
  • Übergewicht
  • Krebsvarianten
  • Erhöhten Blutdruck
  • Herz-Kreislauf-Krankheiten

Welche Risiken birgt eine vegetarische Ernährungsweise?

  • Finanzielles Risiko für landwirtschaftliche Betriebe: Durch weniger Nachfrage nach Fleisch versiegt nach und nach eine wesentliche Einkommensquelle der Betriebe, je nach Beschaffenheit des Bodens kann die frei gewordene Fläche nicht anders landwirtschaftlich genutzt werden.
  • Potentiell kritische Nährstoffe: Eisen und Vitamin B12 sind z.B. potentiell kritische Nährstoffe, da sie vorwiegend in Fleisch enthalten sind. Empfehlenswert, um einem Nährstoffmangel entgegenzuwirken, ist somit eine regelmäßige Einnahme von Supplementen sowie eine ausgewogene Ernährung, die mit Produkten, die B12- oder eisenhaltig sind ergänzt wird (z.B. Algen, Mangold oder mit den Nährstoffen angereicherte Drinks).

Ernährung von Kindern:

Hier sollte auf die potentiell kritischen Nährstoffe ganz besonders geachtet werden. Eisen wird in der Regel über das Fleisch aufgenommen, also müssen hier ausreichend andere eisenreiche Produkte zur Verfügung gestellt werden: Vollkornprodukte, Fenchel, Mangold oder Hülsenfrüchte bieten eine gute Wahl. Aus Sicht von Ernährungswissenschaftlern ist die vegetarische Ernährung eines Kindes kein Problem, jedoch ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle sinnvoll, um einen Eisenmangel ausschließen zu können.

Welche Formen von vegetarischer Ernährung gibt es?

Es gibt nicht nur eine Art sich vegetarisch zu ernähren. Je nachdem welche Lebensmittel konsumiert werden, spricht man von einer dieser Formen:

  • Veganer: Eine vegane Ernährungsweise ist eine sehr strenge Form von Vegetarismus. Veganer verzichten nicht nur in ihrer Ernährung auf tierische Produkte, auch bei anderen Produkten achten sie darauf, dass diese nichts Tierisches enthalten. Leder ist z.B. für Veganer ein Tabu.
  • Lakto-Ovo-Vegetarier: Die Art von Vegetarismus bedeutet auf Fleisch zu verzichten, andere tierische Produkte wie Eier (ovo) und Milchprodukte (lakto) sind erlaubt.
  • Lakto-Vegetarier: Lakto-Vegetarier verzichten auf Fleisch und Eier, konsumieren aber Milch und Milchprodukte.
  • Ovo-Vegetarier: Ovo-Vegetarier verzichten auf Fleisch und Milchprodukte, Eier werden aber konsumiert.
  • Fructarier: Bei dieser Ernährungsweise wird sich lediglich von Pflanzen ernährt, denen bei der Ernte nicht die Lebensgrundlage genommen wird. Äpfel, die auf natürliche Weise vom Baum gefallen sind, sind eine Option für Fructarier.
  • Rohköstler: Hier kann die Ernährungsform vielfältig sein: rein vegan, vegetarisch oder omnivor – die Hauptsache ist, dass die Lebensmittel nicht mit Hitze behandelt wurden.
  • Flexitarier: Flexitarier ernähren sich nicht ausschließlich vegetarisch, sie konsumieren Fleisch und Fisch, wenn auch nur selten und in kleinen Mengen. Dabei haben sie einen hohen Anspruch an die Qualität und die Herkunft der Lebensmittel und bevorzugen beispielsweise Fleisch aus bio-Haltung.
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